Das Symbol des Schmetterlings

Schmetterlinge faszinieren die Menschen und regen an zum Nachdenken. Dabei ist es nicht nur ihr oft farbenprächtiges Kleid, das den eigentlichen Körper als vielfach größer erscheinen lässt, sondern auch die Entwicklungsphasen, die ein Schmetterling im Laufe seines Lebens durchläuft: Ei, Raupe (Larve), Verpuppung und schlüpfen des „fertigen“ Falters!

Das griechische Wort „Psyche“ steht sowohl für die Bedeutung „Seele“ als auch für die Bedeutung „Schmetterling“. Und so sahen die Griechen in einem Schmetterling auch das Sinnbild und die Verkörperung einer Seele. Damit wurde der Schmetterling auch zum Sinnbild der Unsterblichkeit und der Transformation der Seele.
Bestimmte Schmetterlingsarten wurden verehrt, weil man in ihnen die Seele der Verstorbenen sah.

Auch im christlichen Umfeld, insbesondere in künstlerischen Darstellungen war die Symbolik des Schmetterlings sehr beliebt. In den Analogien Raupe – Mensch, Verpuppung – Tod (oder Sarg), Schmetterling – Auferstehung wurde die Auferstehung der Menschen bzw. das Leben nach dem Tod gedeutet und symbolisiert.

So findet sich auch heute noch auf Grabstätten – wie auch bei uns – der Schmetterling als Symbol des Vergehens (der Befreiung aus dem Körper) und des Weiterlebens (in der Unsterblichkeit der Seele).

 

Wenn die Raupen wüssten, was einmal sein wird
wenn sie erst Schmetterlinge sind,
sie würden ganz anders leben:
froher, zuversichtlicher und hoffnungsvoller.
Der Tod ist nicht das Letzte.
Der Schmetterling ist das Symbol der Verwandlung,
Sinnbild der Auferstehung.
Das Leben endet nicht, es wird verändert.
Der Schmetterling erinnert uns daran,
dass wir auf dieser Welt nicht ganz zu Hause sind.

Heinrich Böll

 

„Jedes Ende ist ein strahlender Beginn“:

Wenn wir den Körper ablegen,
werden wir frei sein
von Schmerzen, Angst und allem Kummer
frei sein, wie ein bunter, schöner Schmetterling dürfen heimkehren zu Gott

Der Tod ist ganz einfach
das Heraustreten aus dem physischen Körper, und zwar in gleicher Weise,
wie ein Schmetterling
aus seinem Kokon heraustritt.

Elisabeth Kübler-Ross